Ziele setzen für ein Leben in Freiheit – Engagiert bleiben (3)

Weitere Tipps, um engagiert zu bleiben

Wenn es hart auf hart kommt, habe ich noch immer ein paar weitere Tipps, um engagiert zu bleiben!

Ein Tipp kommt eigentlich von Jerry Seinfeld.

Jerry Seinfeld ist ein bekannter Schriftsteller und Komiker, der im Laufe der Jahre viel Erfolg hatte. Ob wir nun ein Fan seiner Arbeit sind oder nicht, es ist unbestreitbar, dass er eine beeindruckend hohe Qualität seiner Werke erreicht hat oder dass er definitv unglaublich hart arbeitet und selbstdiszipliniert ist.

Und wie es der Zufall will, ist Seinfelds Selbstdisziplin gar kein Zufall (ok…schlechtes Wortspiel…), sondern etwas, das er mit einer effektiven und spezifischen Technik erarbeitet hat. Seinfelds Geheimnis der Selbstdisziplin wurde von dem Softwareentwickler Brad Isaac geteilt, der in die Welt der Stand-up-Comedy einstieg und wissen wollte, wie man immer wieder mit großartigem Material aufwartet. Er wandte sich an Seinfeld, um Rat zu erhalten und damals erfuhr man zum ersten Mal von Seinfelds Strategie.

„Nicht die Kette brechen“.

Seinfeld erklärte Isaac, dass seine Fähigkeit, immer wieder hochwertiges Material „herbeizuzaubern“ ein einfaches Ergebnis seiner Entschlossenheit war, immer weiter zu arbeiten. Solange du weiterschreibst, solltest du feststellen, dass du genug Material hast, um eine beliebige Anzahl von Projekten fertig zu stellen.

Entscheidend ist, jeden Tag zu schreiben, egal wie gut der Output jedes Tages ist oder wie viel Arbeit man bei einem bestimmten Versuch tatsächlich geleistet hat.

Und um sicherzustellen, dass er jeden Tag schreibt, benutzt Seinfeld ein einfaches Werkzeug: einen Kalender.

Die Regel ist einfach: An Tagen, an denen man schreibt, darf man ein rotes Kreuz auf den Kalender setzen. An den Tagen, an denen man nicht schreibt, macht man das eben nicht. Nach zwei oder drei Tagen bekommst du eine „Kette“ von Kreuzen und das fühlt sich gut an, denn es zeigt, wie engagiert du warst – dein Erfolg und Durchhaltevermögen hängen quasi an der Wand, wo es alle sehen können.

Wenn du aber nicht schreibst, setzt du auch kein X und die Kette wird unterbrochen. Auf diese Weise wird deine „Erfolgsserie“ unterbrochen und dich wird mit ziemlicher Sicherheit ein schlechtes Gefühl überkommen.

Und dieser eine kleine Trick kann tatsächlich motivierend genug sein, um dich durch alle möglichen Routinen zu führen, sei es beim Schreiben von Comedy oder beim Festhalten an einem Training. Der Drang, die Kette nicht zu durchbrechen, wird dich auch dann anspornen, wenn dir die Motivation fehlt!

Verwendung und Funktionsweise

Diese Strategie hat tatsächlich viel gemeinsam mit einer Reihe anderer Techniken der Selbstdisziplin, über die man in anderen Selbsthilfe-Büchern lesen kann.

Die Idee, „nur ein wenig jeden Tag“ zu machen, ist zum Beispiel seit langem populär und Selbsthilfeautor Tim Ferris erklärt oft, wie er sich ein niedriges Ziel setzt, z.B. jeden Tag nur zwei Zeilen zu schreiben, wenn er an einem Buch arbeitet. Sobald wir mit der Arbeit beginnen – auch nur ein wenig – wird uns oft bewusst, dass wir den Drang haben weiter zu machen.

Wenn wir also versuchen, unsere 15 Minuten Trainingseinheiten zu absolvieren, können wir uns quasi selbst beeinflussen, indem wir darauf abzielen, zunächst einmal 5 Minuten zu absolvieren. Es ist besser als nichts und du wirst feststellen, dass du, sobald du fünf Minuten lang etwas getan hast, auch gleich bei den 15 Minuten bist.

Der andere Grund, warum diese Strategie so gut funktioniert, ist, dass wir durch positives Feedback eine positive Verbindung aufbauen, zwischen Arbeit und Erfolg bzw. Arbeit und Belohung.

Auch wenn es nur ein Kreuz auf einem Kalender ist, reicht es oft aus, um in unserem Gehirn bestimmte Stoffe freizusetzen, wodurch wie uns „belohnt“ und zufrieden fühlen.

Schließlich ist die Strategie effektiv, weil wir den Fokus von langfristigen/abstrakten Zielen entfernt, die oft demotivierend sein können. Du forderst dich nicht selbst heraus, X-Kilo zu verlieren und fühlst dich dann wie ein Versager, wenn du keine Veränderung siehst  – du schaffst es, eine lange Kette aufzubauen und offensichtliche Fortschritte auf diese Art zu sehen. Und wenn du deine Kette lang genug bekommst, wirst du feststellen, dass deine anderen Ziele sich von selbst regeln.

Mit dieser Strategie wissen wir, dass wir z.B. nur 20 Liegestütze machen müssen, um ein X zu bekommen und somit im Endeffekt ein Training durchzuziehen. Da ist es auch nicht allzu schwer, sich selbst zu motivieren – und dann kannst du als Ergebnis ein weiteres Kreuz an deine Kette anfügen.

Dieses System kann mit allen möglichen Zielen verwendet werden und auch umgekehrt (ein Kreuz für jeden Tag, an dem man nicht raucht).

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